Nach dem Grundsatzbeschluss im letzten Jahr sowie der Errichtung der Musterfläche im Brodberg steht nun der Errichtungsbeschluss für die Verbesserung der Verkehrssituation in der Sommerfeldsiedlung an, der auf einem Gutachten samt Entwurfsplanung der PST GmbH basiert (Anlage zur DS Nr. 066 20).
Leider entsprechen weder das zugrunde liegende Gutachten (siehe oben) noch der Errichtungsbeschluss (DS-Nr. 067/20) der Problembeschreibung / Begründung des einstimmig gefassten Grundsatzbeschlusses DS-Nr. 66/19, den die Gemeindevertretung in ihrer letzten Amtsperiode vor der Neuwahl getroffen hatte.
Außerdem wäre es in Vorbereitung der jetzt anstehenden Beschlussfassung nur folgerichtig und konsequent gewesen, zwei Musterflächen im Brodberg herzustellen, um einen direkten Vergleich zu haben:
- Die durch die Gemeindeverwaltung favorisierte Variante mit dem gepflasterten Gehweg und befestigten Parkstreifen sowie
- die durch die Bürgerinitiative favorisierte Variante mit den wassergebundenen Decken.
Leider wurden im Brodberg nun lediglich unterschiedliche Varianten der durch die Gemeindeverwaltung favorisierten Lösung realisiert – die der Bürgerinitiative hingegen nicht, sodass keine Vergleichbarkeit gegeben ist.
Hinzu kommt, dass das Gutachten der PST GmbH einige wesentliche fachliche Fehler aufweist, die in einer Stellungnahme des Siedlungsanrainers und Straßenbauexperten Jürgen Krause detailliert dargelegt werden.
Herr Krause und insbesondere das Ingenieurbüro Villaret sowie die Gütegemeinschaft Verkehrsflächen aus Beton hatten Gemeindeverwaltung und PST GmbH im vergangenen Jahr intensiv bezüglich einer Realisierung der Fahrbahnen in Betonbauweise beraten. Es irritiert uns deshalb sehr, dass diese Informationen und Erkenntnisse nicht oder nur sehr verkürzt in das Gutachten der PST GmbH eingeflossen sind.
Es fehlen wesentliche Argumente, die hier noch gar nicht vorgestellt sind, jedoch einen großen Einfluss auf Umsetzung und Lebensdauer der baulichen Maßnahmen haben.
Damit zusammenhängend bleibt auf einen grundsätzlichen Mangel des Gutachtens hinzuweisen: Es blendet die maßnahmenbezogenen Umwelteffekte weitestgehend aus. Das ist – zumal bei einem Projekt solcher Art und Größe – unverständlich.
Vor diesem Hintergrund bitten wir die Gemeindevertretung, Herrn Krause die Gelegenheit zu geben, die wesentlichen Punkte seiner Stellungnahme in der Gemeindevertretersitzung zu erläutern und erst dann zu entscheiden, wenn alle Argumente gehört worden sind sowie sämtliche Informationen vorliegen.
Position der Bürgerinitiative
Der Bürgerinitiative geht es um den Erhalt der Sommerfeldsiedlung in ihrem historischen Erscheinungsbild, wie es auch in den Präambeln der Erhaltungs– sowie der Gestaltungssatzung festgeschrieben ist.
Für die Gestaltung des Straßenraums bedeutet das neben der Beibehaltung der Straßenquerschnitte:
- Eine Ausführung der Straßen als Betonfahrbahn;
- Gehwege und Seitenstreifen mit wassergebundener Decke sowie eine
- Wiederherstellung der ursprünglichen Beleuchtung.
Wassergebundene Decken sowie Fahrbahnen aus Beton sind aber nicht nur rückblickend im Sinne der Bewahrung des Siedlungscharakters die bessere Alternative, sondern auch im Hinblick auf eine umweltschonendere, nachhaltigere und vor allem zukunftsfähigere Bauweise zur dauerhaften Erhaltung der Lebensqualität vor Ort.
Weitere Details und Informationen folgen.
im meisenbusch ist seit der anfang 90er jahre aufgrund der kanalisationsarbeiten eine asphalt strasse errichtet. diese ist nun seit 30 jahren im durchfahrtsverkehr und hat nicht gelitten. des weiteren kann ich nicht feststellen, dass es dadurch lauter geworden ist. ich wohne hier seit mitte 80 und kann dies schon beurteilen. es ist halt nur mehr verkehr geworden. das wird in den anderen strassen nicht so sein, weil sie keine direkten durchfahrten sind. also sollte man die preiswertere variante nehmen. ist ja nun nicht unser geld und man sollte auch sparsam mit gemeindegeldern umgehen.
gefreut habe ich mich, als ich die original schinkelleuchte in der musterverbauung sah, wie ein alter freund aus kinderzeit. es wäre schon schön, wenn die gemeinde sich für diese leuchte entscheiden würde. viel wichtiger erscheint mir die verbauung von dieser charakteristischen strassenbeleuchtung. denn die alten gaslaternen, die dieser schinkelleuchte sehr ähneln, wurden in den ende 60ern anfang 70 in ganz kleinmachnow entsorgt und wichen den betonmonstern. was die bepflasterung der gehwege betrifft, finde ich, sollte auch die gemeinde entscheiden, zum wohle des gemeindesäckels. es ist letztenendes sowieso schon lange die entscheidung der gemeinde und nicht der bürger. die bebauung der musterfläche diente lediglich als information.
Es irritiert mich doch immer wieder, angefangen von der ersten Bürgerwerkstatt bis zur hiesigen Stellungnahme, dass nicht die Freude und Erleichterung überwiegt, dass dem unleidlichen Zustand der Straßen und insbesondere der Gehwege in unserer Siedlung ein Ende bereitet werden soll, sondern endlose Kritiken bis hin zu paranoid anmutenden Vermutungen überwiegen. Ein Erhalt des ursprünglichen ortsbildprägenden Charakters der Siedlung wird befürwortet und ist auch wünschenswert, die erste Maßnahme dazu wäre allerdings das Verschwinden der Fahrzeuge von öffentlichem Land auf die Grundstücke. Ohne PKW auf den Gehwegen bräuchte es auch keine Diskussion über deren Beschaffenheit – ich weiß, illusionäres Denken… Wassergebundene Decken sind ein schöner Anblick und mir als überwiegendem Radfahrer häufig begegnet, leider aber eben auch meist mit Auswaschungen, Spurrinnen etc. Ebenso relativ neue Betonfahrbahnen mit Rissen und Versatz an den Übergängen. Sicher oft Herstellungsfehler, doch ist bei Asphalt dieses Problem wesentlich seltener und eine qualitätsgerechte Herstellung deutlich wahrscheinlicher.
Beim reinen Gehweg ist eine wassergebundene Decke eher möglich, dafür darf sie aber tatsächlich nicht befahren werden, und da habe ich meine Bedenken, wenn die „offiziellen“ Parkplätze besetzt sind. Einen benutzbaren Weg für Kinderwagen, Rollatoren etc. braucht es aber und dafür ist auch ein mit Platten befestigter Gehweg nicht die schlechteste Variante und kein Sakrileg.
Ein aufgehellter Asphalt wie beispielsweise in Potsdam auf der Lindenallee hinter den Communs oder auf dem Mittelstreifen der Hegelalle oder auch auf der -ich glaube- A 8 in Bayern, ist allemal in der Lage, eine Betonfahrbahn zu ersetzen. Zumal ich mir die Klagen von Anwohnern während der Aushärtungszeit einer Betonfahrbahn lebhaft vorstellen kann.
Das Erwägen von Schinkelleuchten ist sehr erfreulich und wünschenswert, sind mir diese bzw. ihr Verschwinden aus der Kindheit noch in Erinnerung und gegenüber den modernistischen Auftritten von Leuchten in anderen Kleinmachnower Straßen bzw. der benachbarten Alternative im Brodberg die beste Wahl.
Alle jetzt noch für die Siedlung erwogenen Varianten halte ich nicht für verachtenswert, da gibt es andere Beispiele mit Betonpflaster von Gartenzaun zu Gartenzaun. Also, schnelle Beschlüsse und einen baldigen Baubeginn halte ich für sehr wünschenswert.
Und, wie gesagt, mit vielleicht ein paar weniger Fahrzeugen, weniger Plastik, Beton und Schotter in den Gärten; Buchen- oder Weißdornhecken statt Kirschlorbeer und Thuja, gar einem Gemüsegarten ist dem ursprünglichen Charakter der Siedlung weit mehr gedient als in der Frage von Beton oder Asphalt.
Sehr geehrter Herr Hänisch,
vielen Dank für Ihren Beitrag! Ich denke, dass wir uns in den meisten Punkten völlig einig sind, insbesondere was eine möglichst schnelle Umsetzung der Maßnahmen anbelangt. Nur bei der Fahrbahn scheint es ein Missverständnis zu geben, das wir gerne versuchen wollen aufzuklären. Wir haben dazu gerade einen eigenen Beitrag unter folgender URL bereitgestellt: http://bi-sommerfeldsiedlung.de/?p=322
Herzliche Grüße in die Nachbarschaft!
Es fällt mir schwer den Kritikpunkten der Bürgerinitiative zu folgen, ich finde die Variante, gepflasterter Gehweg, Schinkelleuchten und aufgehellter Asphalt sehr ansprechend sowohl bezüglich der Beständigkeit als auch der Nutzung für ältere Menschen, Kinder, Fußgänger. Leider scheint die Bürgerinitiative noch nicht die Zeichen der Zeit zu verstehen und vorwiegend Belange der Autofahrer zu verfolgen. Mehr soziales und ökologisches Denken wäre hier angebracht, tatsächlich sollten Fußgänger mit Handicaps und Kinder mehr in den Fokus kommen, denn diese können sich aktuell nur zwischen parkenden Autos und Fahrbahn mäanderd bewegen. Vielleicht könnte die Bürgerinitiative ihren Schwerpunkt mehr den wirklich drängenden Problemen zuwenden, öffentlichen Nahverkehr stärken oder Nachhaltigkeit unterstützen, auch die Beseitigung des Mülls auf den Grünstreifen wäre lohnenswerter als die Gemeinde, die sich um konstruktive und finanzierbare Lösungen bemüht, anzugreifen. Das wäre erleichternd und zu begrüßen.
Sehr geehrte Frau Hochstein,
vielen lieben Dank für Ihre Rückmeldung – allerdings scheint es hier ein Missverständnis zu geben, das wir gerne versuchen möchten aufzuklären. Wir haben dazu gerade folgenden Beitrag online gestellt: http://bi-sommerfeldsiedlung.de/?p=322
Herzliche Grüße und wir hoffen, dass dies in Ihrem Sinne ist!
liebe frau hochstein, sie sprechen mir mit ihrem beitrag aus der seele. kaum ein anwohner möchte sein auto auf dem grundstück parken. ich erinnere mich noch an die zeiten, wo es ein bedürfnis war sein geliebtes auto aufs grundstück zu stellen. unsere grunstücke hier geben es platzmässig allemal her dies auch heute noch zu tun. selbst der klempner oder der besuch hätten platz. aber manchmal denke ich, dass es einfacher ist und der grossstadt gewohnheit geschuldet, dies heute nicht mehr zu tun. selbstverständlich gibt es ausnahmen, die reihenhäuser haben es da etwas schwerer mit dem platz. ich hatte von anfang an das gefühl, dass es der bürgerinitiative vordringlich darum ging die geliebte gewohnheit des draussen vor dem grundstück parkens dem vorrang zu geben. eine gute lösung wären da gebührenpflichtige parkplätze zum mieten. die strassen wären leer, das problem gelöst! und die gemeinde hätte eine gute einnahmequelle.
Liebe Frau Sasse,
das Thema Parkplätze wird immer wieder vorgeschoben, hat aber tatsächlich nichts mit der Bürgerinitiative zu tun. Uns geht es ausschließlich um den Erhalt des Siedlungscharakters. Dass sich die Themen damals überschnitten hatten, lag daran, dass der erste Entwurf der Verwaltung ja eine Veränderung der Straßenquerschnitte mit dezidierten Parkbuchten vorgesehen hatte, was wir als Gesamtmaßnahme abgelehnt hatten.
Seitdem wird immer so getan, als ginge es uns um das Thema Parkplätze und nicht um das eigentliche Thema des Gesamt-Erscheinungsbildes. Es handelt sich hier um eine reine Ablenkungsstrategie – wirkungsvoll, wenn man Anwohner*innen aufbringen und damit gegeneinander ausspielen möchte.
Das Thema des öffentlichen Parkens könnte man mit JEDER gewählten Variante binnen kürzester Zeit abstellen, wenn es denn politisch tatsächlich gewollt wäre. Hier aber geht es um den langfristigen Erhalt des Siedlungscharakters und nichts anderes.
vielen dank für die info. da bleibt zu hoffen, dass die gemeinde dies bald tut, sonst sind die neuen schönen, wie auch immer gearteten wege in kurzer zeit genauso zerfahren wie jetzt auch. ansonsten kann man nur an den gesunden menschenverstand der draussen parker appelieren. siedlungscharakter heisst auch, dass die gehwege ohne autos das bild der jahrzehnte bis 1990 geprägt haben.
wenn man auf dem grundstück parkt, muss man die mehrkosten für eine bepflasterung oder wassergebundener decke ( auffahrtskonform) natürlich selbst zahlen. dies kann man letztendlich super sparen, wenn man draussen parkt.
Liebe Frau Sasse,
Ddas ist schön, dass Sie die Potsdamer Leuchte an Ihre Kindheit erinnert und Sie damit bestätigen, dass diese Leuchte die Originalleuchte ist, die Herr Sommerfeld beim Bau der Siedlung aufstellen in den 1930er-Jahren ließ. In den Reihen unserer Bauverwaltung und Gemeindeverteter finden sich nämlich einige, die diese Leuchte als für die Sommerfeldsiedlung „unpassend“ empfinden und sie sich höchstens „vor dem Schloss in Berlin“ vorstellen könnten. Vielleicht trägt Ihr Beitrag ja dazu bei, diese Damen und Herren aufzuklären. Mein Beitrag dazu wäre: Herr Schinkel ist am 9. Oktober 1841 verstorben. Die 1. Potsdamer Leuchte wurde 1921 in Potsdam aufgestellt, wo sie bis heute in etwa 1600 Exemplaren die Innenstadt beleuchtet.
Wir freuen uns jedenfalls, dass Sie der Potsdamer Leuchte Ihre Stimme geben. Helfen Sie uns, dieses Rostock-Monster aus den 1970er-Jahren zu verhindern, die diese Personen als die für die Sommerfeldsiedlung „passend“ befinden.
jaaaa… liebe frau höh, dankeschön für ihr lob an mich. ich kann es nicht oft genug sagen. diese tolle leuchte war der wirkliche siedlungscharakter. und das für gesamt kleinmachnow!!!! neuzugezogene können dies nicht wissen und vermuten die 70ger monsterleuchte als massgeblich für die sommerfeldsiedlung und kleinmachnow. es wäre ein fataler fehler von der gemeinde wenn die wahl auf die rostocker leuchte fallen würde, dies würde eulenspiegelartig den DDR charme der 70ger neuaufleben lassen. eigendlich witzig, wo doch alles aus der ehemaligen DDR verteufelt wird.
ich bitte um entschuldigung für die spontane geschlechtsumwandlung HERR höh. 😉 das war nicht meine absicht…lach!